Warme Räume

Wenn es draußen kalt ist, sollten die eigenen Wohnräume angenehm warm sein. Zugleich sollten fürs Heizen möglichst geringe Betriebs­kosten anfallen und auch die Umweltbilanz muss stimmen. Gut, wenn auch ein hoher Grad an Unabhängigkeit möglich ist.

Ganz klar: Diese Wünsche können nur moderne Heiz­systeme erfüllen. Sie bieten hohen Wohnkomfort, sind energieeffizient und können im System mit anderen Komponenten eingesetzt werden, beispielsweise mit einer Wärme­rückgewinnungs­anlage und selbst erzeugtem Strom. Lesen Sie hier mehr über moderne Heizsysteme und ihre Anwendungsbereiche.

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Welche Heiztechnik passt am besten?

Die Auswahl an gebäudetechnischen Geräten und Anlagen ist heute riesig und auch die Konzepte und Anforderungen an die Wohnraumbeheizung unterscheiden sich je nach Voraussetzungen und Zielen.

Das Fachhandwerk, Planer und Energieberater geben ihr Bestes bei der individuellen Beratung – allein die letzte Investitionsentscheidung liegt bei den Wohn- und Gebäudeeigentümern. Ist die Heizung defekt? Soll ein Bestandsgebäude umgerüstet werden? Welche Regeln gelten für den Neubau? Welcher Energieträger soll eingesetzt werden, um im Haus zukunftssicher für wohlige Wärme zu sorgen?

Schritt für Schritt zur richtigen Entscheidung

1 Vorhandenes Heizsystem checken
  • Ist die bestehende Heizung älter als 15 Jahre? (siehe Kaufunterlagen oder Typenschild am Gerät)

  • Kann die bestehende Heizungsanlage noch problemlos repariert werden?

  • Verwendet die Heizung noch Gas oder Öl als Brennstoff?

  • Verfügt die Heizung über eine effiziente Heizungsregelung? Kann sie gut verwendet werden?

Ist die Bestandsheizung in die Jahre gekommen, kann sich neue Heiztechnik lohnen! Weniger Brennstoffverbrauch, sichere Reparaturfähigkeit und die optimale Steuerung des Systems sind Vorzüge moderner Technik.

Wurde ein Wohngebäude energetisch modernisiert und benötigt künftig weniger Heizleistung, kann die Bestandsheizung überdimensioniert sein. Kommt die Nutzung Erneuerbarer Energie ins Spiel, kann die Umstellung des Heizsystems finanziell günstig sein. Auch Förderprogramme können die Heizungsmodernisierung zu einem nachhaltigen Gewinn machen.

Eine unabhängige Energieberatung hilft dabei, das Bestandssystem und die individuellen Optionen für eine Heizungsmodernisierung zu bewerten.

2 Qualifizierte Energieberatung beauftragen

Wer eine Heizungsmodernisierung, die Sanierung eines Gebäudes oder einen Neubau plant, muss viele Optionen abwägen und Entscheidungen treffen. Gut, wenn unabhängige Energieberaterinnen und Energieberater mit Fachwissen, Erfahrung und Marktkenntnis dabei helfen.

Ob Erarbeitung eines individuellen Sanierungsfahrplans oder ein einfacher Heizungstausch - für die effizienteste technische Lösung, beste Finanzierung und einen wertsteigernden Effekt für die Immobilie ist fachliches Know-how unerlässlich.

Qualifizierte Energieeffizienzexperten, die individuell beraten und für die Beantragung von Fördergeldern zugelassen sind, finden sich im Internet in der "Energieeffizienz-Experten-Datenbank".

Was passiert im Verlauf der Energieberatung?

  • Die Komponenten des bestehenden Heizsystems werden vor Ort geprüft bzw. gemessen und hinsichtlich ihrer Funktionstüchtigkeit und Energieeffizienz bewertet.

  • Die Energieberaterin oder der Energieberater nimmt die Gebäudedaten vor Ort auf.

  • Die Nutzungsgewohnheiten, Wünsche und Finanzierungsmöglichkeiten werden registriert.

  • Wird eine energetische Sanierung des Gebäudes erwogen, wird für den aktuellen Zustand des Gebäudes eine Energiebilanz erstellt.

  • Das Ergebnis der Energieberatung ist ein "Individueller Sanierungsfahrplan (iSFP)" mit Sanierungsvorschlägen.

  • Für eine Heizungsmodernisierung werden wirtschaftliche und nachhaltige technische Varianten vorgeschlagen.

Qualifizierte Energieberaterinnen und Energieberater unterstützen auch bei der Beantragung von Fördergeldern!

3 Heiztechnikvarianten kennenlernen und vergleichen

Der Preis für Kohlenstoffdioxid-Emissionen - verursacht durch die Verbrennung von Heizöl und Erdgas - steigt seit 2021 Jahr für Jahr kontinuierlich an (CO2-Preis). Damit verteuert sich das Heizen mit fossilen Energieträgern. Wer weiter mit Heizöl und Erdgas heizt, geht ein Kostenrisiko ein.

Außerdem: Gemäß Gebäudeenergiegesetz (GEG) wird es für ineffiziente Standard- und Konstanttemperaturkessel eng: wurden sie nach 1991 eingebaut oder aufgestellt, dürfen sie nach Ablauf von 30 Jahren nicht mehr betrieben werden. Bis Ende 2044 müssen Heizungen mit fossilen Brennstoffen ganz abgeschaltet werden.

Der Online-Heizkostenvergleich des BDEW gibt Bauherren, Architekten und Planern einen Überblick über die aktuelle Kostensituation bei verschiedenen Systemen zur Heizung und Warmwasserbereitung.

Zeit, sich mit neuer Heiztechnik auseinanderzusetzen!

  • Planen Sie eine energetische Modernisierung des Gebäudes, z. B. durch besser wärmegedämmte Fenster oder Außenwände?

  • Wird das Gebäude dauerhaft oder nur temporär genutzt?

  • Welche bessere Heiztechnik passt zum aktuellen Heizungssystem?

  • Ist die Infrastruktur rund um Ihre Immobilie für den Einsatz einer Wärmepumpe geeignet?

  • Nutzen Sie bereits Erneuerbare Energien? Planen Sie, künftig Erneuerbare Energie zu nutzen?

  • Wie soll das nötige Brauchwarmwasser bereitgestellt werden?

Die Gerätehersteller bieten eine weite Palette energieeffizienter und wirtschaftlicher Gebäudeheiztechnik an.

Informieren Sie sich über die Anwendungsmöglichkeiten, Unterschiede und Vorzüge!

4 Finanzierung klären und Fördergelder beantragen

Macht das Ergebnis der Energieberatung deutlich, dass die bestehende Heizung modernisiert werden sollte, bleibt noch die Frage der Finanzierung. Die Vielfalt an Heizungsarten und die Palette an Geräten zu unterschiedlichen Preisen macht die Entscheidung nicht einfach.

Hinzu kommt der mögliche und ebenfalls förderfähige Aufwand für Um- und Einbaumaßnahmen, die Entfernung von Altgeräten und Brennstoffresten sowie eventuell für die mit der Heizungsmodernisierung einhergehende Elektroinstallation ("Umfeldmaßnahmen").

Staatliche Impulse können die Finanzierung von Energieeffizienzmaßnahmen einfacher machen. Dafür stellen der Bund und die Bundesländer attraktive Förderprogramme bereit. Informieren Sie sich rechtzeitig über die notwendigen Voraussetzungen, die Förderbedingungen und die Fristen.

Energieberaterinnen und Energieberater helfen dabei, die Förderprogramme zu verstehen und Fördergeld zu beantragen. Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) und das Bundesamt für Ausfuhrkontrolle (BAFA) betreuen die bundeseinheitlichen Förderprogramme. Auf Landesebene können verschiedene Verwaltungseinrichtungen zuständig sein. Auch Hausbanken beraten ihre Kundinnen und Kunden über Förderprogramme.

5 Fachhandwerk beauftragen und Einbau planen

Holen Sie mehrere Angebote für die geplante Heizungsmodernisierung oder die Gebäudesanierung von Fachbetrieben für Sanitär-, Heizungs-, Klimatechnik (SHK-Fachbetriebe) vor Ort ein.

Vergleichen Sie die beschriebenen Leistungen, die Preise und die vorgesehene Auftragsabwicklung. Berücksichtigen Sie auch die Termine und die vorgesehene Dauer für die geplanten Handwerksleistungen bis zur Inbetriebnahme. Die Regelung der neuen Heizungsanlage und eine Garantie sollten ebenfalls mit dem Fachbetrieb vereinbart werden. Der Energieberater berät Sie dabei.

Die Erfahrungen des SHK-Fachbetriebs und mögliche Wartungs- und Reparaturleistungen sollten Sie in Ihre Entscheidung einbeziehen.

6 Inbetriebnahme und Optimierung der neuen Heizung

Ist die neue Heizung eingebaut und sind alle Komponenten angeschlossen, kann das System in Betrieb genommen und optimiert werden.

Die Geräte für Energieerzeugung und Energieverbrauch, die Komponenten des Heizungssystems und der Warmwasserbereitung, Thermostate und eine moderne Heizungsregelung können in einem Energiemanagementsystem vernetzt werden. Der Effekt: Alle Komponenten werden bedarfsgerecht, energieeffizient und wirtschaftlich betrieben.

Moderne Heizungssysteme sind heute temperaturgeführt und berücksichtigen sowohl die aktuelle Außentemperatur als auch prognostizierte Wetterlagen. Per Nutzungsprofil und digitaler Fernsteuerung richtet sich die neue Heizung ganz nach Ihren Wünschen - natürlich energieeffizient!

Diese elektrisch betriebenen Heizsysteme empfehlen wir:

Die Wärmepumpe

Auf der sicheren Seite ist, wer in eine moderne Wärmepumpe investiert, die entweder Erdwärme oder Umgebungswärme aus der Außenluft nutzt. Besonders effizient sind Erdwärmepumpen. Den benötigten Strom kann man aus dem Stromnetz oder vom eigenen Dach beziehen.

Die Stromdirektheizung

Strom soll künftig immer mehr die Energieträger Heizöl und Erdgas bei der Wärmeversorgung ersetzen, um klimaschädliche Treibhaus­gase zu reduzieren. Innovative Heizsysteme wie die Stromdirektheizung ebnen Wohneigentümern den Weg in eine neue Ära energieeffizienten Wohnens.

Die Speicherheizung

Die moderne Speicherheizung wandelt den zugeführten Strom fast vollständig in Wärme um und ist damit sehr energieeffizient. Die Defizite der alten Nachtspeichertechnik hat sie längst überwunden. Sie ist präzise steuerbar und in der mobilen Variante für die Wärmeabgabe auch stromlos einsetzbar.

Elektrische Fußbodenheizung

Bei modernen Elektro-Flächenheizsystemen wird die Wärme direkt im Boden erzeugt. Wärmeverluste werden so weitgehend vermieden. Ein bauliches Plus: Die Installation von Kabeln oder Heizmatten ist einfacher als die Verlegung von Rohrleitungen und die flexiblen Heizleiter passen sich den individuellen Raumverhältnissen optimal an.

Die Infrarotheizung

Der Unterschied: Diese Heizung stellt nach einer knappen Aufwärmzeit schnell wohltuende Strahlungswärme bereit. Die niedrigen Anschaffungskosten und eine einfache Montage bei langer Lebensdauer sprechen für diese Technik. Besonders effizient ist sie als Wärmequelle in wenig genutzten Räumen. Die Strahlungswärme dieser Heizung wird als besonders angenehm empfunden.

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